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Der 1. Schießstand

Unter Federführung des damaligen Vorsitzenden des Sportausschusses der Stadt Siegburg und Mitglied unserer Gesellschaft, Herrn Josef Delling, unterstützt unter anderem von Herrn Hans Gilgen, ebenfalls unser langjähriges Mitglied, wurden die ersten Pläne entwickelt und Verhandlungen mit der Stadt Siegburg eingeleitet. Die Bemühungen, die finanziellen Voraussetzungen für einen realisierbaren Schiessstandneubau zu schaffen, wurden nach besten Kräften verstärkt. (Foto: Die Trachtenträger mit König Klaus I. Ruttkowski 1973/1974)

Chronik breit
Verlosungen, Weinstand bei den Stadtfesten, Preisschiessen, Weihnachtsbasar der Frauen, unsere Schiffsglocke mit Geldspendenkassette u.v.a.m. verhalfen schliesslich dazu, dass von der Stadt Siegburg 1977 ein geeignetes Gelände von 11.000 qm Grösse Am Grafenkreuz, Ortsteil Stallberg, gekauft werden konnte.

Architekt Uwe Berkemeyer übernahm zunächst die Projektierung. Die von ihm entworfenen Pläne im Stile eines Schiesssport-Leistungszentrums fanden grossen Anklang. Franz Josef Schlösser modellierte im verkleinerten Massstab einen Entwurf der Anlage, der dem Stadtrat und dem Sportausschuss vorgestellt wurde und Begeisterung auslöste, jedoch nach Kalkulation aller denkbaren Möglichkeiten stellte sich heraus, dass eine Finanzierung nicht machbar war. Auch die Stadtväter konnten nicht helfen, denn die Stadt befand sich zu dieser Zeit im Ausgleichsstock und konnte somit keine einzige Mark beisteuern. So musste schliesslich auf den Weg der kleinen Schritte umgeschaltet werden, in Form der Planung von einzelnen Bauabschnitten.

Ab 1981 wurden die Schützenfeste, verbunden mit einer Klein-Kirmes, volksnah in einem Festzelt Am Grafenkreuz veranstaltet. Es bewährte sich jetzt, dass der Vorstand in der Vergangenheit immer wieder darum bemüht gewesen war, ansprechende Veranstaltungen aufzuziehen. Nun konnten die Festbesucher auf dem Festplatzgelände zünftige Feste miterleben. Denn hierin hatten die Schützen mittlerweile reichliche Erfahrungen gesammelt und sich, neben den zahlreichen Festanlässen, auch durch die Organisation von Veranstaltungen anderer Art, wie Schiffstouren, Ausflüge, Besuch der Bundes-Schützenfeste, Karnevalsfeten usw., jahrelang erprobt. Überhaupt führte der expansive Einsatz des Gesamtvorstandes den Verein in eine hektische und betriebsame Zeit.

Nach 1995 klein 1Präses Heribert Rupprecht. Prinz Norbert Severin, Schützenschwester Ingeborg Ruttkowski 1986 beim ersten Schützenfest im Zelt

Ein Bauausschuss unter Vorsitz unseres Schützenbruders Wilfried Forsbach konstituierte sich, und ein Förderkreis unter Vorsitz unseres Schützenbruders Erwin Bergold wurde ins Leben gerufen.

Wie zu den Gründerzeiten waren die Mitglieder auch jetzt wieder spontan bereit, grössere Geldbeträge für den Neubau eines repräsentativen Schiessstandes zu stiften.

Nach Erwerb des Grundstücks kam es 1978 zur Gründung einer Bogen-Schiessabteilung unter Leitung des leider verstorbenen Schützenbruders Antonius Schega. Um den Bogenschützen eine Übungsmöglichkeit in der Sommerzeit zu bieten, wurden für diese gleich eine Schiesswiese in das Bauvorhaben mit eingeplant.

Das neue Vereinsgelände bot den Schützen Anlass und Gelegenheit, etwas zu dem aktuellen Thema Umweltschutz und Ökologie beizutragen. Kurzerhand wurden u.a. 500 Jungfichten angepflanzt und 8.000 qm begrünt.Nach 1995 klein 2

Wohl hatten alle am Bau Beteiligten eine gewisse Vorstellung von den auf den Verein zukommenden Problemen. Keiner wusste jedoch, wie diese gemeistert werden sollten. Doch unter dem Motto: “Nichts geschieht auf der Welt, ausser man tut es”, ging zunächst der Bauausschuss die grosse Aufgabe an, die sich später zu einer wahren Gemeinschaftsarbeit entwickelte. Schon das Auffüllen des Geländes und das Vorbereiten zum Schiessplatz durch grosse Erdwälle kosteten unheimlich Nerven, Kraft und Übersicht. Diese Arbeiten, aber auch die Versorgungsanschlüsse, Strassenanlieger- und Kanalkosten usw. verschlangen viel Geld. In vielen hundert Arbeitsstunden und unter grossen persönlichen Opfern engagierten sich die Mitglieder.

Für die Neueinzäunung mussten u.a. 120 Zementpfähle gesetzt und 1.200 qm Maschendraht gezogen werden. Bei den Erd- und Planierungsarbeiten erwarb sich unser Schützenbruder Heinz Roth durch seine grosse Erfahrung und sein Speditionsunternehmen echte Verdienste und unterstützte den Verein wirklich grosszügig.

Mit dem eigentlichen Bauvorhaben unter Leitung von Schützenbruder Peter Niethen wurde dann im Frühjahr 1982 begonnen. Der Arbeitseifer der Schützen war kaum zu bremsen. Durch das umsichtige Disponieren des Bauleiters konnte der Rohbau in wenigen Monaten erstellt werden. In kurzer Zeit wurden auch die Innenarbeiten ausgeführt und das alles ohne Inanspruchnahme irgendwelcher öffentlicher Mittel. Bald war auch eine moderne Schiessanlage mit Schiessbahnen für Luftdruckwaffen geschaffen und fünf Bahnen für Kleinkaliberschiessen montiert. Angegliedert und einbezogen in die Schiessstandeinrichtungen wurde ein gemütliches Klubheim, dessen Gestaltung ebenfalls vortrefflich gelang.

Ganz bewusst achtete man bei der dekorativen Ausschmückung darauf, dass der Charakter eines Schützen-Klubhauses und eines Schiessstandes gewahrt blieb.

Nach 1995 klein 3Innenansicht des 1. Clubhauses

Voll Vertrauen auf das überlieferte Gedankengut in den guten Geist des Schutzpatrons, des hl. Hubertus, sollen auch die weiteren Arbeiten, so haben sich die Schützen vorgenommen, bald angegangen werden. Mit der Fertigstellung des Klubhauses schloss sich der Verein enger an die Pfarre St. Maria Empfängnis an.

Pfarrer Pastor Heribert Rupprecht konnte als neuer geistlicher Präses gewonnen werden, was den Vorstand und die Mitglieder mit grosser Genugtuung erfüllte. In dieser Zeit verstand er es, die Schützen im Sinne des Schützengeistes immer wieder zu mobilisieren.

Die Jugend liegt dem Verein ganz besonders am Herzen. Mit dem neuen Schiessstand sollen gerade dem Nachwuchs bessere schiesssportliche Bedingungen geboten werden.

Unser Schülerprinz 1986, Heiko Ennenbach, wurde Bezirks-Schüler-Prinz und qualifizierte sich für das Bundes-Schiessen in Kleve. Beim Diözesan-Schiessen belegte er einen beachtlichen 3. Platz. Ehrgeiz und sein Talent berechtigen zu besten Erwartungen für die Zukunft.

Auch auf anderen Sektoren entwickelte sich das Vereinsleben weiter. So wurde Ende 1986 auf Initiative der früheren Vereinskönige Peter Niethen, Klaus Ruttkowski und Wilfried Forsbach eine Jagdsportabteilung gegründet, die das jagdliche Schiessen aufnahm und jagdliches Brauchtum pflegt.

Im Jahre 1987 wurde dann, insbesondere zur grossen Freude der aktiven Sportschützen, die sich zum gleichen Zeitpunkt zu einer eigenständigen Abteilung formierten, ein moderner Pistolenstand angegliedert, der internationalen Massstäben Rechnung trägt. Für die Bauausführung dieses Traktes zeichnete Helmut Vitt als BauausschuSSVorsitzender verantwortlich.

Zum Fest des achtzigsten Gründungsjahres wurde 1988 ein Vogelhochstand eingeweiht, ein Novum im Rhein-Sieg-Kreis.

Nach 1995 klein 4Hedi und Walter Klebsattel, unser Diözesankönigspaar

Beim 40. Bezirkskönigschiessen errang unser Schützenbruder Walter Klebsattel den 2. Platz. Damit hatte er sich für das Bundeskönigschiessen in Mettmann am 12. September 1992 qualifiziert. Mit 28 Ringen, dem zweitbesten Ergebnis beim Bundeskönigschiessen, wurde er als bester Schütze der Erzdiözese Köln als Diözesankönig mit seiner Frau Hedi gekrönt. Somit hatte Hubertus 08 in seiner langjährigen Geschichte nach 84 Jahren erstmals einen Vizebezirkskönig und einen Diözesankönig. Mit dieser Leistung hatte sich Walter Klebsattel auch für die Europameisterschaft qualifiziert, die alle zwei jähre ausgetragen wird.

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